Pausenknopf: Gehe zurück auf Los, drücke die Reset-Taste und lebe deine Träume. Ein utopischer Ausblick.

Rechte Ideologen glauben, Nitsche im Tornister, an einen Zyklus ewiger Gewalt. Die Geschichte beginnt mit Krieg, und läuft kreisförmig immer wieder – wenn Konflikte und Widersprüche zunehmen -, zum „reinigenden Krieg“ hin. Krieg ist, rufen die Demagogen im Sportpalast, kein Ende, Krieg ist Anfang, ist ersehnter Aufbruch. Gewalt ist, so gesehen, „fortschrittlich“, ein Mittel zur sozialen Auslese und ideologischen Reinigung. So wie Gewitter meteorologisch reinigen. Hau dem andern eine rein, mach kaputt, was dir fremd ist – gewaltsame Aktionen werden in einer rechtsradikalen Perspektive zum reinigenden Akt. Mit Gewalt spülst du dir die humanistischen Flausen aus dem Hirn, etwa so wie Viren beim Waschen der Hände.

Stahlgewitter (Ernst Jünger), eine selbsterfüllende Prophezeiung. 

Wer gegenwärtig nach Amerika schaut, könnte fast auf die Idee kommen, es wäre wieder mal soweit. Stephen Bannon, Donald Trumps ehemaliger Chef-Ideologe, muss gegenwärtig mit großer Befriedigung auf sein brennendes Land schauen. Die Widersprüche, die das Land schon lange zerreißen, spitzen sich zu, und Donald Trump leistet auch ohne direkte Betreuung ganze Arbeit. Spaltung und Anstiftung zum Unfrieden, das gehört zu den Kernkompetenzen psychopathischer Narzissten. Sie können nicht anders.

Man muss den bösen Clown einfach nur machen lassen – das ist genau das, was Stephen Bannon immer empfohlen hat. Und wenn das Reinhauen eine Art reinigende Wirkung hat wie das Waschen, dann leiden Donald Trump und seine Fans unter einem massiven Waschzwang. Permanente Gehirnwäsche durch permanente Ejakulation gequirlter Scheiße. Twitter brainwashing. Fast scheint die Spekulation aufzugehen, jedenfalls liegt die Aktie Trump stabil bei 42 %, egal was real passiert. It‘s compulsion and coercion, stupid!

Und es brennt ja nicht nur in Amerika, wo die Leute in den Straßen Szenen wie aus Hongkong erleben. Ich kann nicht atmen. COVID-19 brennt in der Lunge, und die Menschen fackeln die Lungen der Erde und sich selbst ab. Das ist leider kein apokalyptisches Geschwätz, sondern entspricht schieren wissenschaftlichen Tatsachen.

Nüchtern betrachtet steht das Tor zur Hölle weit offen, und damit wären wir dann wieder ganz am Anfang dieses Blogs. Wer sich aber nur wiederholen kann, der sollte irgendwann schweigen. Es wird langweilig. Es wird Zeit, zu springen. Raus aus der Box.   Raus aus diesem Blog.

Gehen wir also zurück auf Los. Fangen wir neu an. Besser: Ich gehe zurück auf LOS. Ich löse mich von diesem Blog, und damit von all dem Dunklen und Irren und Wüsten. Ich baue einen Nachrichtenfilter ein und beginne ein neues Schreibprojekt. Klassisch auf Papier gedruckt, über ein Bootshaus und eine konkrete Utopie, die nur gelingen kann, wenn sie nicht perfekt gemacht werden soll. Am Anfang und am Ende stehen gelebte Utopien. 

Es macht keinen lebendig, wenn du dich ärgerst und grämst. Sagen wir, ich halte das Wüten der Welt auf gebührendem Abstand und wandle eine Weile auf den Spuren der wiedergefundenen Zeit.

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Über Jan Bleckwedel

Psychologe und Autor
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